Wien, 6.11.2023. Tee ist längst über seinen Ruf als Getränk für die kalte Jahreszeit hinausgewachsen. Zahlreiche Trends und die Experimentierfreudigkeit der jungen Zielgruppe haben ihn zu einem Lifestyle-Lebensmittel erkoren. Der Wunsch nach einer alkoholfreien Speisebegleitung führt nun zunehmend dazu, dass Tee auch zu köstlichen Haubengerichten genossen wird. Auf Grund seiner aromatischen Bandbreite kann Tee den Geschmack eines Gerichtes verstärken bzw. ergänzen. Der weltweite Teapairing-Trend läuft auch in Österreich offene Türen ein. Aber auch in der Backstube hat der Tee bereits seine Finger im Spiel.

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Tee-Pairing, auch bekannt als „Tea Pairing“ oder „Tea and Food Pairing”, hat zum Ziel, harmonische Geschmackserlebnisse zu schaffen, indem verschiedene Teesorten mit verschiedenen Speisen kombiniert werden.

Je nach Sorte und Intensität matchen verschiedene Teesorten zu unterschiedlichen Gerichten, sowohl scharfen Speisen als auch süßen Desserts. Die japanische Teekultur macht sich diese Eigenschaften schon lange zum Nutzen und hebt so die Kulinarik auf die nächste Stufe. Beispielsweise bieten Sushi-Restaurants immer eine Tasse Konacha-Tee, starken grünen Tee aus Gyokuro und Sencha-Blattpartikeln an. 

Welcher Tee passt zu welchem Gericht?

Zu Beginn steht das Wissen, wie der Tee richtig zubereitet bzw. aufgebrüht wird, damit er sein volles Aroma entfalten kann. „Das Schöne am Tee ist, dass die Zubereitung wirklich keine Zauberei ist, denn im Prinzip ist es nur Wasser aufkochen und Tee aufgießen. Gleichzeitig macht es durchaus Sinn, auf ein paar feine Details zu achten, um das volle Aroma und den Geschmack des Tees zu genießen. Verschiedene Teesorten erfordern unterschiedliche Temperaturen und Ziehzeiten. Zum Beispiel sollte grüner Tee bei niedrigerer Temperatur und kürzerer Zeit aufgebrüht werden als schwarzer Tee, um Bitterkeit zu vermeiden“, erklärt Stephan Krömer, Präsident des Österreichischen Teeverbandes.

Beim Tee-Pairing gilt es nun, die erstaunliche Bandbreite an Aromen, die Tee bietet und die von blumig über fruchtig bis hin zu erdig reichen – optimal zu Speisen zu kombinieren.

Grüner Tee kann grasige und leicht herbe Noten haben, während schwarzer Tee oft malzige und kräftige Geschmacksrichtungen aufweist. Oolong-Tee liegt dazwischen und bringt brotige, nussige und mild-süßliche Noten in die Tasse. Kräutertees bieten eine Vielfalt von Aromen wie Minze, Kamille, Zitrusfrüchte und mehr.

Grüner Tee lässt sich gut mit leichten Speisen wie Salaten oder Fisch kombinieren. Ein kräftiger Schwarztee passt bestens zu einem reichhaltigen Frühstück mit Spiegeleiern und Würstchen, aber auch zu scharfem Essen und Nudeln, also zu herzhaften und und würzigen Gerichten. Oolong-Tee harmoniert oft mit gegrilltem Fleisch oder asiatischer Küche. Kräutertees sind großartig zu Desserts oder als erfrischende Begleitung zu leichten Vorspeisen. Auch Tee und Käse werden in der Teapairing-Szene gerne gemeinsam zu Tisch gebracht.

„Tee ist eine hervorragende Wahl, weil er eine breite Palette von Geschmacksprofilen bietet, die gut zu verschiedenen Gerichten passen. Da Tee nicht den Geschmackssinn beeinträchtig, ermöglicht er, die subtilen Aromen der Speisen zu genießen. Zudem kann Tee mit seinen natürlichen Aromen und gesundheitlichen Vorteilen die Essenserfahrung bereichern. Damit ist Tee auch eine perfekte antialkoholische Getränkebegleitung, er hebt den Genuss am Tisch auf ein neues Level. Neue Aromen und Nuancen werden entdeckt und können die Speise in ein völlig neues Licht rücken. In Österreich nimmt dieser Trend unter Tee-Liebhabern bereits volle Fahrt auf und ich bin mir sicher, viele andere werden auf diese Geschmacks-Entdeckungsreise mitkommen“, schwärmt Stephan Krömer, Präsident des Österreichischen Teeverbandes und seines Zeichens Internationaler Teataster.

Der Champagner unter den Tees: Oolong

Heuer kommen Tee-Fans nicht an ihm vorbei, dem Oolong Tee. Der schmale Grat zwischen grünem und schwarzem Tee macht ihn zu etwas ganz Besonderem. Man unterscheidet zwischen halbfermentierten und grünem Oolong. Bei halbfermentierten Oolong unterbricht man die Fermentation am halben Weg. Experten sagen, dass dieser Tee mehr Antioxidantien enthält als sein grüner Kollege. Grüner Oolong ist ein gerollter Tee, der lediglich 15-25% fermentiert ist. Dieser grüne Oolong Tee lässt sich sogar bis zu fünf Mal aufgießen – dabei verändert sich das Aroma jedes Mal ein wenig.

Das bekommt Tee gebacken

Auch in den Backofen hat es der Tee bereits geschafft. So finden sich Geschmacksintensive Tees auch in der ein oder anderen köstlichen Backware wieder – von Keksen, Torten bis hin zum Kuchen. Für Freunde des Earl Grey Tees haben wir ein leckeres Keks-Rezept. Zum Rezept

Tag des Tees

Am 8. November ist es wieder soweit, dann feiern das Österreichische Teeinstitut, seine Mitglieder und alle Teeliebhaber österreichweit zum 25. Mal den Tag des Tees.