Die lange Reise des Tees:

Das Geheimnis der Entdeckung des Teestrauchs ist eine lange und faszinierende Geschichte. China wird heutzutage unumstritten als Ursprungsland des Tees bezeichnet. Schon vor 5000 Jahren v. Chr. soll es dort die wohltuende Wirkung von Teeblättern gegeben haben. Über die zeitliche Herkunft des Tees gibt es keine genauen Angaben. Erst seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. gibt es schriftliche Aufzeichnungen. Tee wurde in China immer beliebter und verbreitete sich in anderen asiatischen Ländern wie Japan und Korea. Im 16. Jahrhundert brachten schließlich die Portugiesen den Tee nach Europa und es dauerte nicht lange, bis er auch hierzulande populär wurde.

Die Pflanze und ihre Verbreitung:

Die Camellia sinensis ist eine Pflanze, die in den Tropen und Subtropen angebaut wird und die Blätter für die Teeherstellung liefert. Sie ist ein immergrüner Strauch oder kleiner Baum, der in der Regel auf unter 2 m Höhe beschnitten wird, wenn er wegen seiner Blätter kultiviert wird. Die Teepflanze wächst am besten in warmen und feuchten Klimaten mit gut durchlässigem Boden, wobei das Anbaugebiet in einer Höhe von 0 m bis zu 2500 m über dem Meeresspiegel liegen kann. Sonnenlicht ist ebenfalls wichtig, um die ätherischen Öle zu bilden, die dem Tee seinen ganz eigenen Geschmack verleihen.

Es gibt zwei Hauptsorten von Teepflanzen, die für den Teeanbau verwendet werden:

Camellia sinensis var. sinensis, die ursprünglich aus China stammt und für die meisten grünen und weißen Tees verwendet. Einige schwarze Tees und Oolong-Tees werden ebenfalls aus dieser Sorte hergestellt

Camellia sinensis var. assamica, hat ihren Ursprung in der Region Assam in Indien und Yunnan, im Süden Chinas. Die Assamica Pflanze wird für die meisten schwarzen Tees und einige grüne Tees verwendet wird. 

Tee wird in vielen Ländern angebaut, darunter China, Indien, Kenia, Malawi, Tansania, Ruanda, Sri Lanka, Indonesien, Vietnam und der Türkei. Aber auch in Japan, den USA und sogar in Australien wird heute Tee angebaut. Jedes Land hat seine eigenen einzigartigen Anbaumethoden und Sorten, die sich durch unterschiedliche Geschmacksprofile auszeichnen. Wie Weine haben auch viele Teesorten ihren Namen von dem Gebiet, in dem sie angebaut werden. Jeder Bezirk ist dafür bekannt, Tees mit einzigartigem Geschmack und Charakter herzustellen. Die bekanntesten Darjeeling und Assam aus Indien, Dimbula und Uva aus Sri Lanka oder Anhui, Yunnan, Fujian aus China.

Unterschiedliche Sorten und ihr Geschmackserlebnis

Beim Verkosten von Tee wird schnell klar, dass es viele Sorten gibt, die alle auf ihre eigene Art und Weise schmecken. Von mild bis kräftig, von fruchtig bis erdig – jeder Teeliebhaber hat seine persönlichen Favoriten. Weltweit gibt es mehr als 1500 Teesorten, die in sechs verschiedene Sorten unterteilt werden können.

Weißer Tee: Weißer Tee wird in der Regel aus den jungen Knospen der Camellia sinensis zubereitet. Diese Knospen sind mit einer feinen Silberhaarmatrix bedeckt, die dem Tee sein weißes Aussehen verleiht. Weißer Tee wird nur minimal verarbeitet und hat einen leichten, zarten Geschmack.

Grüner Tee: Grüner Tee ist eine Kategorie von Tee, die aus Camellia sinensis Blättern und Knospen hergestellt wird, die keinen der Oxidationsprozesse (Fermentierung) durchlaufen haben, die zur Herstellung von Oolong-Tees und schwarzen Tees verwendet werden. Grüne Tees behalten dadurch ihre natürliche grüne Farbe, ihre natürlichen Antioxidantien und reichhaltigen Geschmacksprofile.

Oolong-Tee: Oolong-Tee, manchmal auch als „halbfermentierter“ Tee bezeichnet, liegt zwischen grünem und schwarzem Tee. Er ist teilweise oxidiert und hat oft ein komplexes Geschmacksprofil, das floral, fruchtig, cremig und erdig sein kann. Neben dem halbfermentierten Oolong gibt es auch den zu kleinen Kugeln gerollten Oolong, der sich „Grüner Oolong“ nennt, meist aus Taiwan stammend. Hochwertige grüne Oolong sind leicht cremig mit einem süßlichen Abgang am Gaumen.

Schwarzer Tee: Schwarzer Tee ist vollständig oxidiert, was ihm seine dunkle Farbe und seinen reichen, robusten Geschmack verleiht. Er wird oft mit Milch und Zucker serviert und ist die Grundlage für viele aromatisierte Tees sowie Teegetränke wie Chai und Bubble Tea.

Gelber Tee: Gelber Tee ist eine seltene Teesorte, die durch eine spezielle Verarbeitungsmethode entsteht. Dieser Tee hat einen Oxidationsgrad von 0 -20 % und wäre damit zwischen einem weißen Tee und einem grünen Oolong einzuordnen. Er hat einen milden Geschmack mit einem Hauch von Süße und wird oft als sehr bekömmlich angesehen. Gelber Tee wird geschätzt für seine beruhigende Wirkung auf Körper und Geist.

Pu-Erh Tee: Traditionell wird Pu Erh aus den Blättern von uralten Teebäumen gewonnen, die im Südwesten Chinas in der Provinz Yunnan wachsen und gehört zur Sorte Camellia sinensis var. assamica. Die Blätter sind wesentlich größer als bei den anderen Teepflanzen und haben eine etwas andere chemische Zusammensetzung. Durch eine spezielle Nach-Fermentation erhält er seine dunkle, rötliche Farbe und seinen kräftigen, erdigen Geschmack.

Tee oder kein Tee?

Matcha Tee: Matcha ist ein Grüntee, vorrangig aus Japan, der langsam zu feinstem Pulver vermahlen wird. Nur hochwertigster Grüntee wird zur Herstellung verwendet. Vor der Ernte werden die Teeblätter bis zu zwei Wochen lang überschattet. Durch diese Maßnahme werden extra Chlorophyll und Aminosäuren gebildet, die für die leuchtend-grüne Farbe und die wertvollen Inhaltsstoffe von Matcha verantwortlich sind.

Kräutertee: Kräutertees werden aus einer Vielzahl von Pflanzen hergestellt, die keine Teepflanzen sind. Sie enthalten normalerweise kein Koffein und bieten eine breite Palette von Geschmacksrichtungen und gesundheitlichen Vorteilen. Beliebte Kräutertees sind unter anderem Kamille, Pfefferminze, Hibiskus und Rooibos.

Der Tee ist eine faszinierende Pflanze, die eine lange Geschichte und viele Facetten hat. Die Entdeckung seiner geheimnisvollen Wurzeln führt uns von China über Indien bis in den Rest der Welt und zeigt uns, wie eng die Geschichte des Tees mit der menschlichen Geschichte verknüpft ist. Der Tee hat nicht nur kulturell eine große Bedeutung, sondern auch seine vielfältigen positiven Auswirkungen auf unsere Gesundheit sind bemerkenswert. Als Muntermacher am Morgen oder als beruhigendes Getränk am Abend kann Tee uns dabei helfen, Körper und Geist zu Einklang zu bringen. Und nicht zuletzt ist Tee auch ein nachhaltiges Getränk, das im Vergleich zu anderen Getränken eine geringere Umweltbelastung verursacht. Tauchen Sie also ein in die Welt des Tees und entdecken Sie seine Geheimnisse – es lohnt sich!