Es gilt klar zu unterscheiden, zwischen reinen Heil- und Medizinalpflanzen, die in Apotheken erhältlich sind, und solchen Heilpflanzen, die die Menschen benutzen, um daraus gesunde, durststillende, erfrischende Getränke zuzubereiten. In der Natur gibt es unzählige Pflanzen, die sich für Aufgüsse und Tee-Zubereitung bestens eignen. Hier beschränken wir uns auf jene Pflanzen und Pflanzenteile, die den strengen Bestimmungen des österreichischen Lebensmittelgesetztes und des Codex Alimentarius Austriacus (Österreichisches Lebensmittelbuch) entsprechen und ohne ärztliche Verschreibung im Lebsensmittelhandel, also in jedem Teefachgeschäft und Supermarkt, erhältlich sind.
Hibiskusblüten (Flos Hibisci sabdariffae)
Inhaltsstoffe – verschiedene Fruchtsäuren und ein stark leuchtender wasserlöslicher Farbstoff
Verwendung – Haustee zum täglichen, erfrischenden Genuß. Die Hibiskusblüte (auch Sudan-Malvenblüte, Nubiablüte oder afrikanische Malve genannt) darf nicht mit den medizinisch genutzten anderen Malvenarten wie z. B. Eibisch, verwechselt werden.
Fenchelfrüchte (Fructus Foeniculi)
Inhaltsstoffe: Hauptsächlich ätherisches Öl mit den Bestandteilen Anethol und Fenchon.
Verwendung: Beruhigend auf Magen und Darm, Hustenmittel, entzündungswidrig, appetitanregend, blähungstreibend und schmerzstillend. Fördert die Milchsekretion bei Stillenden.
Süßholzwurzeln (Radix Liquiritiae)
Inhaltsstoffe: Glyzyrrhizin, Stärke
Verwendung: Bei Husten und Bronchitis, sowie bei Zwölffingerdarm- und Magenleiden.
Brombeerblätter (Folium Rubi fructicosi)
Inhaltsstoffe: Gerbstoffe
Verwendung: Leicht stopfend, hauptsächlich jedoch als Genußmittel im Sinne eines wohlschmeckenden Haustees.
Hagebutten (Fructus Cynosbati)
Inhaltsstoffe: Vitamin C, Flavone, Kohlenhydrate, Fruchtsäuren und Vitamine des B-Komplexes.
Verwendung: In erster Linie als gesundes Getränk in Zeiten erhöhten Vitamin C – Bedarfes. Bei Magensäuremangel. Leicht harntreibend und abführend.
Kamillenblüten (Flos Chamomillae vulgaris)
Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, v.a. Proazulen, Flavonoide.
Verwendung: Uralte Arzneipflanze mit großem äußerlichen und innerlichen Anwendungsbereich. Krampflösend, entzündungshemmend, schmerzlindernd, beruhigend, schweiß- und blähungstreibend. Kamille wird im romanischen Sprachraum, aber auch immer mehr in Österreich als Getränk von sportlichen, gesunden Menschen genossen.
Pfefferminzblätter (Folium Menthae piperitae)
Inhaltsstoffe: Ätherische Öle mit dem Hauptbestandteil Menthol, Gerbstoffe, Bitterstoffe
Verwendung: Schmerzlindernd, anregend bei Magen- und Verdauungsstörungen, krampflösend bei Brechreiz und Durchfall. Häufigals erfrischender Haustee (auch kalt) getrunken.